Laut einem am 3. Juni 2022 veröffentlichten Bericht der OECD hat der Mensch seit den 1950er Jahren rund 8,3 Milliarden Tonnen Kunststoffprodukte produziert, von denen 60 % auf Deponien, in Müllverbrennungsanlagen oder direkt in Flüsse, Seen und Meere gekippt wurden. Bis 2060 wird die jährliche weltweite Produktion von Kunststoffprodukten 1,2 Milliarden Tonnen erreichen und damit fast das Dreifache des aktuellen Niveaus betragen. Wenn die Recyclingquoten nicht verbessert werden, wird sich die Menge an Kunststoffabfällen bis dahin fast verdreifachen. Die Plastikverschmutzung ist zu einer der größten Umweltherausforderungen des 21. Jahrhunderts geworden und stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Umwelt und die menschliche Gesundheit dar.
Eine vom World Wide Fund for Nature (WWF) in Auftrag gegebene und von der Universität Newcastle durchgeführte Studie zeigt, dass weltweit mittlerweile pro Person und Woche fast 2.000 Plastikpartikel aufgenommen werden – das entspricht dem Gewicht einer Kreditkarte. Trinkwasser ist dabei die wichtigste Quelle. Die Forschung zu den Gefahren von Mikroplastik für Mensch und Umwelt ist in vollem Gange. Potenzielle Gefahren für Herz-Kreislauf-, Verdauungs- und Atemwege sind mittlerweile bekannt. Plastikverschmutzung schadet nicht nur dem Menschen, sondern richtet auch verheerende Schäden an anderen Lebewesen an. Daten zeigen, dass Plastikmüll jährlich mehr als eine Million Seevögel und über 100.000 Meeressäuger tötet.
Eine Einschränkung des Plastikkonsums wird nicht nur den Schaden verringern, den Mikroplastik für Mensch und Leben auf der Erde verursacht, sondern auch zur Eindämmung der globalen Erwärmung beitragen. Die durch Plastikprodukte verursachten Treibhausgasemissionen belaufen sich auf rund zwei Milliarden Tonnen pro Jahr und machen damit etwa drei Prozent der menschlichen Treibhausgasemissionen aus. Diese Menge wird sich bis 2060 verdoppeln, wenn keine entsprechenden Ziele zur Einschränkung von Plastik festgelegt werden.
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Veröffentlichungszeit: 29. Juli 2022